Max von Sydow

* 10.04.1929 in Lund
† 08.03.2020 in Paris

Angelegt am 10.03.2020
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Über den Trauerfall (4)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Max von Sydow, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Max von Sydow

10.03.2020 um 10:20 Uhr von Redaktion

Carl Adolf „Max“ von Sydow (* 10. April 1929 in Lund; † 8. März 2020 in Paris), war ein schwedischer Schauspieler deutscher Abstammung und ab 2002 mit französischer Staatsangehörigkeit. Max von Sydow, der durch sein Mitwirken in Filmen von Ingmar Bergman international bekannt wurde, zählte zu den profiliertesten internationalen Charakterdarstellern.

Leben und Werk

10.03.2020 um 10:19 Uhr von Redaktion

Max von Sydows Vater Carl Wilhelm von Sydow war Professor für Ethnologie und skandinavische und irische Volksmusik an der Universität Lund, seine Mutter, Maria von Sydow (geb. Freiin Greta Rappe) war Lehrerin. Über seine Kindheit ist wenig bekannt.

 

Von Sydow besuchte die Kathedralschule in Lund, wo er Mitbegründer einer Theatergruppe war und erste schauspielerische Erfahrungen sammelte. Während seiner Schulzeit lernte er Englisch und Deutsch. Von 1948 bis 1951 wurde er am Königlichen Dramatischen Theater („Dramaten“) in Stockholm zum Schauspieler ausgebildet. Unter der Regie von Alf Sjöberg hatte er 1949 sein Filmdebüt in Rya-Rya – Nur eine Mutter.

 

1955 zog von Sydow nach Malmö, wo er Ingmar Bergman kennenlernte. Durch die Verbindung mit Bergman wurde von Sydow international bekannt. Zunächst arbeiteten sie am Stadttheater Malmö zusammen, später bei mehreren Filmen. 1957 hatte von Sydow mit dem historischen Filmdrama Das siebente Siegel seinen internationalen Durchbruch. Die Jungfrauenquelle, ein weiterer Film mit ihm in einer Hauptrolle (als Vater), erhielt 1961 den Oscar als bester fremdsprachlicher Film. In den Filmen Schande, Die Stunde des Wolfs und Passion spielte er unter Bergmans Regie an der Seite von Liv Ullmann.

 

Während sich seine Arbeit bis dahin auf den skandinavischen Raum beschränkt hatte, willigte er 1965 erstmals ein, in einer US-amerikanischen Produktion die Hauptrolle zu übernehmen; dabei handelte es sich um die Rolle Jesu Christi in George Stevens’ Film Die größte Geschichte aller Zeiten. Danach lebte von Sydow mit seiner Familie eine Zeitlang in Los Angeles. Mitte der siebziger Jahre zog er nach Rom und wirkte in zahlreichen italienischen Filmproduktionen mit. Daneben war er auch weiterhin regelmäßig in Hollywood-Produktionen – zuweilen in Rollen als deutscher Offizier des Zweiten Weltkriegs – zu sehen.

 

Er spielte die Rolle eines Priesters in Der Exorzist und die Figur des Blofeld in dem James-Bond-Film Sag niemals nie. Weitere Rollen übernahm er unter anderem in Filmen wie Die drei Tage des Condor, Flash Gordon, Conan der Barbar, Der Wüstenplanet, In einer kleinen Stadt und Minority Report. In dem Film Hamsun von Jan Troell verkörperte von Sydow 1996 den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun. Trotz seines Mitwirkens in zahlreichen Actionfilmen bevorzugte er bei seiner Rollenauswahl Dramen wie Pelle, der Eroberer, für das er 1989 eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt.

 

Bei der Darstellung vieler seiner Rollen wird von Sydow von der Filmkritik Charisma und eine archaische Kraft zugeschrieben. Seine hagere Gestalt und seine als knorrig beschriebene Stimme verstärken diesen Eindruck. In dieser Hinsicht entfaltete er eine große Wirkung bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Bergman in Das siebente Siegel als Kreuzritter Antonius Block während eines Schachspiels gegen den Tod. Seine markante Stimme wurde außerdem durch zahlreiche Werbefilme, zuletzt auch durch Computerspiele bekannt.

 

Von Sydow gehörte 2015 zum Darsteller-Ensemble des siebten Teils der Star-Wars-Saga, Star Wars: Das Erwachen der Macht. 2016 verkörperte er in der TV-Serie Game of Thrones die Rolle des dreiäugigen Raben. Zuletzt trat er 2018 in Kursk in Erscheinung. Sein Schaffen umfasst rund 160 Film- und Fernsehproduktionen sowie einige Computer- und Videospiele.

 

Seine deutsche Synchronstimme war bis auf einige Ausnahmen Jürgen Thormann.

 

Max von Sydow starb am 8. März 2020 im Alter von 90 Jahren.

Privates

10.03.2020 um 10:18 Uhr von Redaktion

Max von Sydow war von 1951 bis 1979 in erster Ehe mit der Schauspielerin Christina Olin (auch als Kjerstin oder Kerstin Olin bekannt) verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte. Nach der Scheidung heiratete er 1997 die französische Dokumentarfilmerin Catherine Brelet; sie lernten sich bei den Dreharbeiten zum Fernsehfilm Die Bibel – Salomon kennen, an dessen Produktion Max von Sydow als Schauspieler und Brelet als Assistentin des Regisseurs Roger Young mitwirkte. Von da an war Brelet ausschließlich die persönliche Assistentin ihres Ehemannes. 2002 nahm von Sydow die französische Staatsbürgerschaft an. Seinen Wohnsitz hatte er in Paris, seine Sommerferien verbrachte er in einem Ferienhaus auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland.

Filmografie (Auswahl)

10.03.2020 um 10:18 Uhr von Redaktion

1949: Rya-Rya – Nur eine Mutter (Bara en mor)

1951: Fräulein Julie (Fröken Julie)

1957: Das siebente Siegel (Det sjunde inseglet)

1957: Wilde Erdbeeren (Smultronstället)

1958: Das Gesicht (Ansiktet)

1960: Die Jungfrauenquelle (Jungfrukällan)

1961: Wie in einem Spiegel (Såsom i en spegel)

1962: Licht im Winter (Nattvardsgästerna)

1962: Schlafwagenabteil (Älskarinnan)

1965: Die größte Geschichte aller Zeiten (The Greatest Story Ever Told)

1966: Das Quiller-Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel (The Quiller Memorandum)

1966: Hawaii

1968: Die Stunde des Wolfs (Vargtimmen)

1968: Schande (Skammen)

1970: Der unheimliche Besucher (The Night Visitor)

1970: Der Brief an den Kreml (The Kremlin Letter)

1971: Emigranten (Utvandrarna)

1972: Das neue Land (Nybyggarna)

1973: Der Exorzist (The Exorcist)

1974: Der Steppenwolf (Steppenwolf)

1975: Die drei Tage des Condor (Three Days of the Condor)

1975: New York antwortet nicht mehr (The Ultimate Warrior)

1976: Die Macht und ihr Preis (Cadaveri eccellenti)

1976: Reise der Verdammten (Voyage of the Damned)

1976: Warum bellt Herr Bobikow? (Cuore di cane)

1976: Die Tatarenwüste (Il deserto dei tatari)

1977: Marschier oder stirb (March or Die)

1978: Verstecktes Ziel (Brass Target)

1979: Gestohlene Herzen (Bugie bianche)

1980: Flash Gordon (Flash Gordon)

1980: Death Watch – Der gekaufte Tod (La mort en direct)

1981: Flucht oder Sieg (Victory)

1982: Conan der Barbar (Conan the Barbarian)

1982: Der Flug des Adlers (Ingenjör Andrées luftfärd)

1983: Sag niemals nie (Never Say Never Again)

1984: Der Wüstenplanet (Dune)

1984: Samson und Delilah (Samson and Delilah)

1984: Dreamscape – Höllische Träume (Dreamscape)

1984: Der letzte Zivilist (Le dernier civil)

1985: Quo Vadis?

1985: Christopher Columbus

1985: Codename: Emerald

1986: Die Augen des Wolfes (Oviri)

1986: Hannah und ihre Schwestern (Hannah and Her Sisters)

1987: Pelle, der Eroberer (Pelle erobreren)

1990: Zeit des Erwachens (Awakenings)

1991: Der Kuß vor dem Tode (A Kiss Before Dying)

1991: Der Ochse (Oxen)

1991: Bis ans Ende der Welt

1991: Die besten Absichten (Den goda viljan, Fernsehmehrteiler)

1992: Der Klang der Stille (Dotkniecie reki)

1993: In einer kleinen Stadt (Needful Things)

1994: Radetzkymarsch

1995: Citizen X

1995: Judge Dredd

1996: Hamsun

1997: Hostile Waters – Ein U-Boot-Thriller (Hostile Waters)

1998: Hinter dem Horizont (What Dreams May Come)

1999: Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)

2001: Sleepless

2001: Vercingétorix – Kampf gegen Rom (Vercingétorix)

2001: Intacto

2002: Minority Report

2004: Die Nibelungen (Ring of the Nibelungs, Fernsehfilm)

2005: Heidi

2006: Das Ende der Götter (The Inquiry)

2007: Schmetterling und Taucherglocke (Le scaphandre et le papillon)

2007: Rush Hour 3

2007: Emotional Arithmetic

2008: Die Tudors (The Tudors)

2008: Ein Mann und sein Hund (Un homme et son chien)

2009: Oskar und die Dame in Rosa (Oscar et la dame rose)

2009: Solomon Kane

2010: Shutter Island

2010: Robin Hood

2010: Wolfman

2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close)

2015: Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force Awakens)

2016: Game of Thrones (Fernsehserie, 3 Episoden)

2017: Das Ende ist erst der Anfang (Les premiers, les derniers)

2018: Kursk

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